Die Ulmer Grünen schlagen vor, den Biomüll in Ulm künftig mit Hilfe von künstlicher Intelligenz besser zu kontrollieren. Hintergrund ist ein bekanntes Problem: In den braunen Tonnen landen immer wieder Plastiktüten, Windeln oder sogar Batterien. Das treibt nicht nur die Entsorgungskosten in die Höhe, sondern verschlechtert auch die Kompostqualität. Am Ende landet z.B. Mikroplastik über den Kompost auf Feldern und in Seen oder Flüssen.
Schon heute warnen Entsorger davor, dass der Anteil an Fremdstoffen zu hoch ist. Liegt er dauerhaft über den gesetzlichen Grenzwerten, können die Verwerter den Müll sogar komplett ablehnen – für die Stadt Ulm und ihre Bürgerinnen und Bürger würde das deutlich höhere Gebühren bedeuten.
Ein Blick nach Reutlingen zeigt, dass moderne Technik helfen kann: Dort sind Müllfahrzeuge mit KI-Kameras ausgestattet. Sie erkennen Störstoffe bereits beim Leeren der Biotonnen und dokumentieren die Funde. In Kombination mit einem klaren Rückmeldesystem für die Haushalte konnte die Zahl der verunreinigten Tonnen stark reduziert werden.
Die Grünen beantragen nun, dass die Stadt Ulm ein ähnliches Pilotprojekt prüft. Denkbar sei ein Testlauf in besonders betroffenen Stadtteilen. Gleichzeitig soll es eine begleitende Informationskampagne geben, um die Bürger stärker zu sensibilisieren.
Mit dem Einsatz von KI-Müllfahrzeugen könnte Ulm nicht nur Kosten sparen, sondern auch die Umwelt schützen und die Qualität des Komposts langfristig verbessern.