Notfallsituationen realistisch trainieren – und das ganz ohne echten Patienten: An der Universität Ulm ist das jetzt möglich. Medizinstudierende lernen dort ab sofort im virtuellen Schockraum. Die neue 3D-Lernumgebung wurde zusammen mit dem Ulmer Unternehmen TriCAT entwickelt und ermöglicht es den Teilnehmenden, lebensrettende Maßnahmen flexibel, orts- und zeitunabhängig einzuüben.
Ausgestattet mit VR-Brille und Controllern arbeiten die Studierenden im digitalen Team an einem simulierten Notfallpatienten. Die Umgebung orientiert sich an einem echten Schockraum im Ulmer Trainingshospital TTU – inklusive medizinischer Geräte, Patienten-Avatar und digitalen Teammitgliedern. Auch Tutoren sind eingebunden und geben direktes Feedback.
„Ich bin froh, dass wir solche Situationen üben können – der Stress fühlt sich sehr real an“, sagt Medizinstudentin Carmen Maier. Ihre Kommilitonin Jutta Karmann ergänzt: „So lässt sich unser theoretisches Wissen viel besser praktisch anwenden.“
Seit dem Sommersemester sind zwei 90-minütige VR-Sitzungen Pflichtbestandteil der Ausbildung. Für Dr. Claudia Grab-Kroll von der Medizinischen Fakultät ist das ein wichtiger Schritt: „Wir verbinden klassische Lehre mit digitalen Methoden – für kompetente und empathische Ärztinnen und Ärzte von morgen.“
Das Projekt wurde vom Kompetenzzentrum eEducation angestoßen und mit rund 70.000 Euro aus Landesmitteln finanziert. Die Universität Ulm setzt damit nach eigenen Angaben neue Maßstäbe in der digitalen Lehre und Medizindidaktik.