Bei einem großen Polizeieinsatz in Bad Schussenried im Kreis Biberach ist ein Mensch durch Polizeischüsse getötet worden, ein weiterer wurde verletzt. Wie die Polizei mitteilte, waren Beamte am Mittwochmorgen um kurz vor 9 Uhr zu einem Einsatz im Stadtzentrum gerufen worden. Dabei hätten sie von ihren Schusswaffen Gebrauch machen müssen.
Eine 43-Jährige und ein 29-Jähriger sind mit Messern bewaffnet aus der Forensischen Psychiatrie Bad Schussenried geflohen. In der Ortsmitte haben sie dann eine Geschäftsfrau bedroht. Die Polizei war schnell mit zwei Mann vor Ort.
Der 29-Jährige hat dann einen der beiden Polizisten mit dem Messer verfolgt und wollte es auch nicht weglegen – Da hat der Polizist ihm in die Hüfte geschossen. Später ist der Mann im Krankenhaus gestorben. Die 43-Jährige hat den anderen Polizisten ebenfalls mit dem Messer angegriffen. Der schoss ihr ins Bein, sie liegt jetzt im Krankenhaus. Die Ermittlungen laufen.
Da die Polizeibeamten vom zuständigen Polizeipräsidium Ulm kamen, haben Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Ravensburg aus Gründen der Neutralität die Ermittlungen übernommen.
2019 starben zwei Menschen durch Polizeiwaffen
Angaben des Innenministeriums zufolge waren im Jahr 2019 zwei Menschen in Baden-Württemberg durch Polizeiwaffen gestorben; im Jahr davor gab es keine Opfer. Grundsätzlich leite die zuständige Staatsanwaltschaft in Fällen, in denen Polizisten auf Personen schießen, ein Ermittlungsverfahren ein, sagte ein Ministeriumssprecher. Darin werde dann festgestellt, ob der Einsatz der Waffe gerechtfertigt war. «Derzeit ist uns kein Fall bekannt, in dem ein Gericht einen ungerechtfertigten Schusswaffengebrauch festgestellt hat», sagte der Sprecher.