Was steckt eigentlich hinter der Schafskälte?

Anfang der Woche war der Sommer noch in vollem Gange – jetzt hängen wieder dicke Regenwolken über Schwaben. Und das wird sich die nächsten Tage auch nicht so schnell ändern. Pünktlich zum 4. Juni schlägt die sogenannte „Schafskälte“ in der Region zu. Aber was hat das Wetter eigentlich mit unseren wolligen tierischen Freunden zu tun? Und woher kommt dieser plötzliche Wetterumschwung im Juni?

Die „Schafskälte“ ist ein Wetterphänomen in Mitteleuropa und tritt meist zwischen dem 4. und 20. Juni auf. Sie beschreibt die plötzlichen Kälteeinbrüche, die im eigentlich warmen Juni hereinbrechen. Diese kühlen Tage treten mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 90 Prozent jährlich Anfang Juni auf.

Der Begriff „Schafskälte“ kommt, wie könnte es anders sein, aus der Hirtenwelt. Da die Schafe meist zum Ende des Frühjahrs geschoren werden, kann die plötzliche Kälte ziemlich gefährlich für die Tiere werden, im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich. Aus diesem Grund werden Lämmer und Muttertieren erst nach der „Schafskälte“ geschoren, also Ende Juni.

Aber warum wird es denn im Juni eigentlich so plötzlich wieder kalt? Eigentlich ist das Phänomen ganz einfach zu erklären. Im Juni sind die Landmassen meist schon sehr stark erwärmt, das Meer hingegen noch relativ kalt. Dadurch entsteht über Europa ein Tiefdruckgebiet und kalte Polarluft strömt zu uns. Bei einer gut ausgeprägten Schafskälte kann die Temperatur bis zu 4 Grad sinken im Vergleich zum langjährigen Mittel. Im Alpenraum kann es dabei sogar zu Neuschnee kommen.

 

 

 

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