Wie die Stadt Ulm die Unterbringung von Geflüchteten regeln will

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So viele Geflüchtete wie noch nie in den letzten Jahrzehnten leben inzwischen in Ulm. 35 bis 40 Menschen kommen jede Woche hier an. Die Unterbringungsmöglichkeiten der Stadt Ulm werden aber langsam knapp.

So viele Geflüchtete wie noch nie in den letzten Jahrzehnten leben inzwischen in Ulm. 35 bis 40 Menschen, die vor Krieg und Gewalt in ihrer Heimat geflüchtet sind und in Deutschland Schutz suchen, in Ulm an. Untergebracht werden sie meist in den Hauptunterkünften im Mähringer Weg, in der Römerstraße, der Ulm-Messe und in zahlreichen dezentralen Unterkünften im Stadtgebiet. Auch in den umliegenden Ortschaften sollen nun Geflüchtete zunehmend Zuflucht finden. Dort regt sich aber Widerstand.

„Wir können die umliegenden Ortschaften nicht außen vorlassen, alle, ohne Ausnahme, sind aufgefordert, in dieser schwierigen Situation einen angemessenen Beitrag zu leisten!“ argumentiert Oberbürgermeister Gunter Czisch.

In der nächsten Sitzung des Hauptausschusses des Ulmer Gemeinderats, am Donnerstag, den 10. November, wird über mögliche Standorte in den Ortschaften für die Unterbringung von Geflüchteten beraten. Außerdem möchte die Verwaltung die Bestellung von Modulbauten beauftragen, denn auch hier drängt die Zeit und ist die Nachfrage hoch.

Im Laufe des nächsten Jahres soll auf diesem Weg Wohnraum für rund 400 Geflüchtete in den Ortschaften geschafft werden, so das Ziel der Stadt. Welche Standorte konkret und in welcher Reihenfolge belegt werden, darüber wird der Gemeinderat im Februar nächsten Jahres entscheiden. Auch jetzt könnten die Ortschaften noch weitere geeignete Grundstücke und Liegenschaften melden. „Wir werden aber für alle Standorte, unabhängig davon, ob wir sie sofort oder erst später benötigen, schon jetzt das baurechtliche Genehmigungsverfahren einleiten. Wir müssen so verfahren, um flexibel reagieren zu können.“, erläutert Baubürgermeister Tim von Winning.

Bürgermeisterin Iris Mann betont, die Stadt strebe eine sozial verträgliche Verteilung der Geflüchteten an. „Ziel ist, dass der Anteil Geflüchteter in den dörflich geprägten Ortschaften nicht mehr als drei Prozent der Einwohnerzahl betragen wird.“ Befürchtungen, es kämen Hunderte Geflüchteter in eine kleine Ortschaft, seien unbegründet. „Das wird nicht geschehen.“

Bei der Stadt geht man von einer Mindestbelegung von 25 bis 30 Menschen je Standort aus. Auch die Verfügbarkeit von Kita- und Schulplätzen spiele bei der Entscheidung eine Rolle. „Wir haben gerade in den letzten Jahren viel Erfahrung gesammelt mit der Unterbringung und Betreuung geflüchteter Menschen“, sagt Mann, Erfahrungen, die sich jetzt auszahlten: „Wir haben ein funktionierendes Integrationsmanagement und dezentrale Hausleitungen, die sich kümmern. Darauf können wir uns verlassen.“

OB Czisch wiederholt seinen dringenden Appell an private Vermieter, über die städtische „Drehscheibe Wohnen“ Wohnungen an Geflüchtete zu vermieten: „Jedes Angebot hilft!“

 

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