Wo geht es hin mit der Altenpflege?

Nach der Informationsveranstaltung des Pflegebündnisses Ulm mit Austausch für alle, die in der Altenpflege arbeiten und daran interessiert sind, zieht die Gruppe ein Resümee.

Das Pflegebündnis Ulm veranstaltete am 24.06.2021 eine Online-Diskussionsrunde unter dem Titel „Quo Vadis Altenpflege?“. Ilka Steck, Altenpflegerin, Mitarbeitervertreterin und für ver.di in der Tarifkommission zur Aushandlung des bundesweiten Tarifvertrags Altenpflege, stellte die jüngsten gesetzlichen Neuerungen in der Altenpflege vor.

„Pflege-Reform ist eine Mogelpackung“

Nach dem Scheitern des bundesweiten Tarifvertrags für die Altenpflege kommt sie zum Fazit: „Die kürzlich anstatt dessen beschlossene Last-Minute-Pflege-Reform ist eine Mogelpackung für Pflegekräfte und Angehörige. Die Neuerungen sind kein großer Wurf.“ Während einerseits Dumpingtarifen Tür und Tor geöffnet wird, ist die Senkung der Eigenanteile der Angehörigen an den Heimkosten minimal.“

Mechthild Lauer vom Kreisseniorenrat pflichtet dem bei: „Die neuen gesetzlichen Regelungen sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Pflegeversicherung muss dringend grundlegend reformiert werden. Ihre schon bestehende soziale Schieflage wird durch den demografischen Wandel dramatisch verstärkt werden.“

Wie angespannt die Lage bei den Beschäftigten ist, zeigte die Vorstellung der Studie „Ich komme wieder, wenn…“. Die zentralen Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich Pflegekräfte mehr Wertschätzung von Vorgesetzten und der Gesellschaft wie auch verlässlichere Dienstpläne und mehr Zeit für die Pflege selbst wünschen. Bestätigt wurden die Ergebnisse von einer während der Veranstaltung durchgeführten Umfrage unter den Beteiligten. Vor allem Einspringen und Zeitmangel sind häufig Folgen von Personalmangel.

„Organisiert euch!“

„Um vor allem junge Menschen für die Pflege zu gewinnen, ist es wichtig, dass Azubis von Anfang an als Lernende und nicht als Lückenfüller behandelt werden“, so schildert Jo Aubele von der Fachstelle Jugend.Arbeit.Bildung seine Erfahrungen aus Gesprächen mit Pflegeazubis. Einig waren sich die Teilnehmer*innen der Diskussion darüber, dass für die Verbesserung der Situation in der Altenpflege alle zusammenstehen müssen: Träger, Angehörige und allen voran die Beschäftigten selbst. „Organisiert euch!“ war der Appell von Ilka Steck.

Azubi-Stammtisch und nächstes Pflegebündnis-Treffen

Interessierte sind beim nächsten Treffen des Pflegebündnisses am 22.7.2021 herzlich willkommen. Es geht dabei auch an die Vorbereitung von Politiker*innen-Gesprächen zur Bundestagswahl.

Vor diesem nächsten Treffen des Pflegebündnisses findet am 01.07.2021 um 18.30 Uhr der Azubi-Stammtisch (online) statt. Alle Azubis und alle jungen Fachkräfte im Pflegebereich und solche, die es vielleicht werden wollen, sind herzlich dazu eingeladen.

Alle Infos zum Pflegebündnis Ulm finden Sie hier.

Das könnte Dich auch interessieren

19.05.2025 370 Millionen Euro: Kreistag beschließt Klinikneubau in Ehingen Der Kreistag des Alb-Donau-Kreises hat am heutigen 19. Mai 2025 den Neubau des Alb-Donau Klinikums am Standort Ehingen beschlossen. Damit reagiert der Landkreis auf die Herausforderungen der Krankenhausreform, den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel – und will ein starkes Zeichen für eine zukunftsfähige medizinische Versorgung setzen, wie es in einer Mitteilung des Landratsamts Alb-Donau-Kreis heißt. 18.10.2025 Ulm: Stadt feiert 75 Jahre Industriegebiet Donautal Seit seiner Erschließung im Jahr 1950 hat sich der Standort zu einem der wichtigsten industriellen Zentren im Süden Deutschlands entwickelt. Heute arbeiten dort rund 20.000 Menschen in 200 Betrieben auf 345 Hektar Fläche. Oberbürgermeister Martin Ansbacher bezeichnete das Donautal als „ein eindrucksvolles Stück Stadtgeschichte“ und lobte den Standort als Symbol für wirtschaftliche Stärke, Innovationskraft und Zusammenhalt. 06.10.2025 Ulm: Neue Imagekampagne für die Baustellen in der Stadt Elf Unternehmen bringen ihre positive Haltung zur Stadtentwicklung zum Ausdruck und senden ein starkes Signal an alle: Eine starke Wirtschaft braucht eine leistungsfähige Infrastruktur; deshalb tragen wir die Herausforderungen gemeinsam und bekräftigen die Stadt in ihrem Tun. Mit rund 80 City-Light-Postern im gesamten Stadtgebiet, Anzeigen in sechs verschiedenen Ulmer Stadtmagazinen sowie einer begleitenden Social-Media-Kampagne auf dem 23.09.2025 Neu-Ulm: Badegäste müssen etwas mehr bezahlen Die Stadt Neu-Ulm hat die Eintrittspreise für ihr Hallenbad erhöht. Künftig zahlen Erwachsene fünf Euro statt wie bisher 4, 10 Euro. Die Stadt reagiert damit auf die deutlich gestiegenen Betriebskosten, insbesondere im Bereich Personal sowie bei Energie und Wasser. Den Großteil der Mehrkosten trägt aber weiter die Stadt, die folgende Rechnung aufmacht: Würden die Betriebskosten