Virenschleuder Wildtier: PETA fordert Aus für die Ulmer Reptilienbörse

Wildtierbörsen seien Brutstätten für Corona, Affenpocken & Co.

Am kommenden Samstag findet die „Reptilienbörse“ in Ulm statt. Dort sollen unter anderem lebende Schlangen, Insekten, Spinnen und Frösche angeboten werden. Aus diesem Anlass erinnert PETA daran, dass Wildtierbörsen die Entstehung und Verbreitung von Viren und Bakterien begünstigen.

Durch das Coronavirus ist deutlich geworden, wie gefährlich der Handel mit exotischen Tieren ist, heißt es in einer Mitteilung. Viele der auf solchen Veranstaltungen angebotenen Reptilien seien durch tagelange Transporte in winzigen Plastikboxen stark geschwächt und könnten als Überträger von Zoonosen ein großes Risiko auch für den Menschen darstellen.

Ein Verbot für Wildtierbörsen sei zum Schutz der Bevölkerung und auch aus Tier- und Artenschutzgründen unumgänglich. Die Tierrechtsorganisation erwartet von den Entscheidungstragenden der Messe und der Stadt Ulm, dass sie den Verkauf exotischer Tiere auf Börsen angesichts der ernsten Lage verbieten – auch, um künftige Pandemien zu verhindern.

„Wildtierbörsen sind wahre Brutstätten für gefährliche Viren und müssen dauerhaft dicht gemacht werden. Auf der Reptilienbörse in Ulm werden dutzende, in winzigen Plastikboxen eingesperrte exotische Tiere von skrupellosen Händlern wie Ramschware angeboten“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Der Handel und die Ausbeutung von Wildtieren stehen nicht nur mit der Coronakrise in Verbindung, sondern haben in der Vergangenheit bereits zahlreiche tödliche und hochansteckende Pandemien verursacht – darunter die SARS-Pandemie, die Vogelgrippe H5N1, das Ebolafieber und sogar Aids. Auch die Affenpocken-Infektionen stehen mit dem Handel exotischer Nagetiere in Verbindung.“

Bei einem großen Teil der auf deutschen Börsen verkauften exotischen Tiere handele es sich um Wildfänge aus Asien, Afrika und Südamerika, die wenige Tage zuvor ihrem natürlichen Lebensraum entrissen wurden, so PETA. Ob oder welche tödlichen Viren oder Bakterien sie in sich tragen, sei unbekannt. Fest stehe jedoch, dass mit 72 Prozent der größte Teil aller Zoonosen aus dem Kontakt mit wildlebenden Tierarten resultiert. Auf Exotenbörsen werden die meist in winzige Plastikboxen eingesperrten Tiere häufig unter Interessierten herumgereicht. Dies erhöht die Gefahr, das Coronavirus weiter zu verbreiten.

Eine Studie des Bundesumweltministeriums vom März 2020 bestätigt zudem, dass der Handel mit exotischen Wildtieren zum weltweiten Artensterben beiträgt. Besonders aus Gründen des Arten- und Naturschutzes müsse dringend entsprechend gehandelt werden. Sterberaten beim Fang und Transport von bis zu 70 Prozent gelten in der Zoohandelsbranche als üblich. Die Tiere sterben durch Stress, Unterversorgung oder transportbedingte Verletzungen. Auch der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) betont, dass die direkte Ausbeutung der Natur einer der Hauptgründe für das Artensterben ist.

PETA fordert die Politik in Ulm auf, die Vermietung der Hallen an Veranstalter von Wildtierbörsen zum Schutz von Menschen und Tieren zu untersagen. Passau und Bad Oeynhausen haben Reptilienbörsen in kommunalen Gebäuden bereits in den vergangenen Jahren untersagt.

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