Der Frühchen-Skandal an der Ulmer Uniklinik wird immer rätselhafter!
Mittlerweile haben die Behörden bestätigt, dass die bisher verdächtigte Krankenschwester wieder aus der U-Haft entlassen worden ist. Doch der Fall wird noch viel nebulöser. Von der Ulmer Staatsanwaltschaft heißt es jetzt, dass die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der dringende Tatverdacht gegen die Frau nicht aufrechterhalten werden könne.
Der beruhte darauf, dass in dem Spind der Frau eine Spritze gefunden wurde. Ersten Untersuchungen zufolge befand sich darin Muttermilch und mutmaßlich auch Morphin. Jetzt heißt es aber: Weitere Analysen des Spritzeninhalts bestätigten diesen Verdacht nicht. Die Behörden wollen am Dienstag darüber informieren, was nun Sache ist.
Das schreibt die Staatsanwaltschaft:
Wie berichtet, war einer Ulmer Kinderkrankenschwester zur Last gelegt worden, dass sie in den frühen Morgenstunden des 20. Dezember 2019 fünf in einem Zimmer in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Ulm untergebrachte Frühgeborene mittels Morphinverabreichungen in Lebensgefahr versetzt haben soll. Aus diesem Grund war gegen die junge Frau am vergangenen Mittwochnachmittag auch Haftbefehl ergangen.
Die weiteren Ermittlungen ergaben nun, dass der dringende Tatverdacht gegen die Frau nicht aufrechterhalten werden kann. Der dringende Tatverdacht gegen die Krankenschwester beruhte auf einem Fund in ihrem Spind an ihrem Arbeitsplatz. Dort hatten die Ermittler eine Spritze gefunden, in welcher sich nach ersten Untersuchungsergebnissen in der Muttermilch mutmaßlich auch Morphin befunden habe. Weitere Analysen des Spritzeninhalts bestätigten diesen Verdacht jedoch nicht.
Der Haftbefehl wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm noch im Laufe des gestrigen Sonntags durch den Bereitschaftsrichter des Amtsgerichts Ulm aufgehoben. Zudem ordnete die Staatsanwaltschaft ihre umgehende Freilassung an. Der Leiter der Ulmer Staatsanwaltschaft Christof Lehr drückte der Frau sein Bedauern aus.
Im Rahmen einer auf den morgigen Dienstag, 4. Februar 2020, auf 11:00 Uhr angesetzten gemeinsamen Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft, des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg und des Polizeipräsidiums Ulm werden die Ermittler den aktuellen Sachstand bekannt geben.
DONAU 3 FM wird vor Ort sein und entsprechend über das Thema berichten.
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Foto: DONAU 3 FM
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